Am 24. und 25. September trafen sich Leiterinnen und Leiter der Wohlfahrts- und Sozialarbeit des DRK-Landesverbands Nordrhein e. V. zu ihrer Klausurtagung im DRK-Haus in Erftstadt-Lechenich. Das herrliche Septemberwetter und die schmucke Altstadt von Lechenich bildeten eine schöne Kulisse für einen intensiven Austausch über die Arbeit des vergangenen Jahres mit den (auch in Erftstadt) noch weiter aktuellen und schmerzhaft spürbaren Schwerpunkten wie der COVID-19-Pandemie und der Hochwasserkatastrophe.
In seiner Eröffnungsrede hat der Vorsitzende des DRK-Kreisverbandes Rhein-Erft e. V., Martin Gawrisch, hauptamtlich Leiter Dezernat III der Kreisverwaltung, über seine Erfahrungen als Leiter des Krisenstabes bei der Bewältigung der Hochwasserlage berichtet. Die Zusammenarbeit mit den Hilfsorganisationen bezeichnete er als hervorragend. In einer für den Kreis und das Land völlig neuen Situation, für die es noch keine Erfahrungswerte gab, waren täglich ca. 3500 DRK-Hilfskräfte im Einsatz. Das Deutsche Rote Kreuz ist die größte Hilfsorganisation hier zu Lande und stellt 60% der Katastrophenschutzkräfte in Deutschland.
Anschaulich schilderte ein weiteres ehrenamtliches Kreisvorstandsmitglied und Kreisbereitschaftsleiter Dirk Wolfrum seine Einsätze u. a. als Leiter für den Betreuungsplatz 750 (in den beiden Schulen in Erftstadt Liblar) und als Koordinator des DRK Lagezentrums / Hintergrunddienstes. Die Evakuierung des Krankenhauses, des Hospizes und des Seniorenheimes in Liblar sowie der Einwohner von Blessem gehörten zweifelsohne zu den dramatischsten Ereignissen der Hochwasserkatastrophe im Juli dieses Jahres.
Beispiellos waren die Spendenbereitschaft und die spontane Hilfsbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger, die sich zum Teil selbst organisiert haben, zum Teil aber von Hilfsorganisationen wie dem DRK „aufgefangen“ und unterstützt wurden. Auch wenn die Nachbereitung der Hochwasserlage gerade jetzt anfängt, hat die Katastrophe das Engagement und die Zusammenarbeit von Hilfsorganisationen gestärkt und gefestigt. Dies soll in der Zukunft u. a. über das Engagement-Projekt der Landesregierung NRW gefördert werden:
Über das Unwetterereignis trat die COVID-19-Pandemie im öffentlichen Bewusstsein vorübergehend in den Hintergrund, nur nicht für das DRK. Immer schwieriger wird es in unserer Gesellschaft, Menschen für ehrenamtliche Aufgaben zu gewinnen, auch für den Bereich Wohlfahrts- und Sozialarbeit. Unter den geänderten und schwierigen Umständen geht die Sozial- und Wohlfahrtsarbeit in den Kreisverbänden und Ortsgruppen weiter. Die Teilnehmenden der Tagung tauschten sich über Blutspende, Seniorenbetreuung, Integrationsarbeit, Obdachlosenhilfe, Schwimmausbildung der DRK-Wasserwacht, Förderprojekte für Kinder aus sozial schwachen und bildungsfernen Schichten in ihren Gemeinschaften aus.